Es gibt Nachrichten, die uns daran erinnern, warum es so wichtig ist, in Wissen, Wissenschaft und Universitäten zu investieren. Die Ankündigung, dass die Fakultät für Ingenieurwesen der Universität Porto ein europäisches Projekt im Wert von 5,4 Millionen Euro zur Beschleunigung erneuerbarer Energiegemeinschaften leiten wird, gehört dazu. Nicht nur wegen der Summe, sondern wegen der tiefen Bedeutung für Portugal und der internationalen Anerkennung unserer akademischen Institutionen.
Die FEUP wird das von der Europäischen Kommission finanzierte Projekt INNO-TREC koordinieren, das im Januar 2026 startet und akademische sowie industrielle Partner aus sechs europäischen Ländern einbindet. Das Ziel ist klar und ambitioniert: fortschrittliche digitale Werkzeuge zu entwickeln, die den gesamten Lebenszyklus erneuerbarer Energiegemeinschaften vereinfachen, zugänglicher machen und effizienter gestalten — von der Gründung über den täglichen Betrieb bis zur langfristigen Optimierung.
Worum es geht, reicht weit über Technologie hinaus. Es geht darum, Menschen, Unternehmen und Gemeinden die reale Möglichkeit zu geben, 100 % erneuerbare Energie auf einfache und transparente Weise zu erzeugen, zu konsumieren und zu teilen. Heute stoßen viele dieser Initiativen auf komplexe rechtliche Hürden, hohe Kosten und einen Mangel an verlässlichen Tools. Dieses Projekt will genau diese Barrieren abbauen und den Zugang zu sauberer Energie demokratisieren.
Es ist unmöglich, in diesem Projekt nicht auch ein Spiegelbild des Weges zu sehen, den Portugal eingeschlagen hat. Ein Land, das in erneuerbare Energien investiert hat, in Ingenieurwesen, das hochqualifizierte Generationen ausgebildet hat — und das nun beginnt, die Früchte dieser Vision zu ernten. Dass die FEUP dieses europäische Konsortium anführt, das 20 Partner vereint und in Ländern wie Portugal, Griechenland, Belgien, Irland, dem Vereinigten Königreich und Italien getestet wird, sagt viel über das Vertrauen aus, das Europa in portugiesisches Talent setzt.
Auch ein Detail verdient besondere Aufmerksamkeit: Das Projekt INNO-TREC erreichte die maximal mögliche Bewertung, 15 von 15 Punkten, in einem der wettbewerbsintensivsten europäischen Calls im Energiebereich. Das geschieht nicht zufällig. Es ist das Ergebnis wissenschaftlicher Exzellenz, technischer Strenge und starker Koordinationsfähigkeit. Es ist zudem bereits das zweite Mal in Folge, dass die FEUP ein großes europäisches Projekt in diesem Bereich leitet — nach EU-DREAM. Hier geht es um Kontinuität, nicht um Ausnahmen.
Obwohl wir Europas Energiezukunft oft politisch oder industriell betrachten, erinnert uns dieses Projekt daran, dass der wahre Motor des Wandels häufig in den Universitäten liegt. Sie schaffen Wissen, entwickeln Lösungen und bilden die Menschen aus, die die Energiewende in der Praxis umsetzen werden.
Für mich ist diese Nachricht zutiefst motivierend. Sie zeigt, dass portugiesische Hochschulen nicht nur mit Europa Schritt halten — sie führen. Sie entwerfen Lösungen, die von realen Gemeinschaften in verschiedenen Ländern genutzt werden und das Leben der Menschen direkt beeinflussen.
Portugal hat heute Universitäten, die in der Lage sind, strukturprägende Projekte auf europäischer Ebene zu leiten. Es beherbergt international anerkannte Ingenieure, Forscher und Professoren. Und es hat ein Ökosystem, das beginnt, Wissenschaft, Technologie, Energie und Gesellschaft auf reife Weise miteinander zu verbinden.
Die FEUP ist ein weiteres Beispiel dafür, dass das Land der Welt weit mehr zu zeigen hat, als wir oft glauben. Wenn wir in das richtige Wissen investieren — mit Ehrgeiz und Weitblick —, stellen sich Ergebnisse ein. Und sie haben europäische Wirkung.
NEWS, Wirtschaft, Luxury Portfolio International, LeadingRE