Mieten als Teil der Lösung der Wohnungskrise
Man muss sich keine neuen Lösungen mehr ausdenken.
Portugal leidet nicht an Ideenmangel, sondern an politischem Willen und Mut zur Umsetzung.
Was jetzt nötig ist, ist Handeln – entschlossen, praktisch und ehrlich.
Ein Markt im Ungleichgewicht
Der portugiesische Immobilienmarkt befindet sich in starkem Ungleichgewicht.
Wohnungspreise steigen weiter, Mieten wachsen unhaltbar, und neuer Wohnraum bleibt knapp.
Genehmigungen dauern, Bürokratie lähmt und Immobilien werden schneller verkauft als je zuvor – ein klares Zeichen für übermäßige Nachfrage.
Verlässliche Daten fehlen
Ein ernsthafter Lösungsansatz beginnt mit Zahlen.
Doch Portugal verfügt nicht über verlässliche Daten über seinen tatsächlichen Wohnungsbedarf.
Wie viele Familien sind ohne Wohnung?
Wie viele junge Menschen suchen vergeblich?
Wie viele Häuser stehen leer oder verfallen?
Nur mit diesen Informationen lassen sich Prioritäten und Strategien definieren.
Vermietung – der vergessene Schlüssel
Mieten ist Teil der Lösung, wurde aber jahrzehntelang vernachlässigt.
Portugal ist ein Land der Eigentümer, nicht der Mieter.
Politiken wie hohe Mietsteuern, eingefrorene Mieten und langsame Verfahren haben den Mietmarkt systematisch geschwächt.
Heute erleben wir die Konsequenzen: Wohnraummangel und Preisexplosion.
Eine intelligente steuerliche Lösung
Stellen wir uns ein Programm ohne Staatsausgaben vor:
  • Vermieter, die Wohnungen mindestens fünf Jahre vermieten, zahlen nur 8 % Steuer auf Mieteinnahmen (statt 25 %) und sind von der Grundsteuer befreit.
  • Wer Zweitwohnungen für denselben Zeitraum vermietet, erhält ebenfalls Steuerbefreiung.
Ergebnis:
Mieter zahlen 25–30 % weniger, Vermieter behalten ihr Einkommen, und der Staat gleicht die Steuerausfälle durch mehr legale Verträge und weniger Schattenwirtschaft aus.
Rechtssicherheit und Vertrauen
Ein schnelles Räumungsverfahren von maximal 30 Tagen für zahlungsunfähige Mieter würde Vertrauen zurückbringen.
Zudem sollte die Mehrwertsteuer auf Renovierungen teilweise rückerstattet werden.
Diese Maßnahmen könnten Zehntausende leerstehende Wohnungen reaktivieren und bis zu 25 % des aktuellen Bedarfs decken.
Langfristige Stabilität
Entscheidend ist politische Kontinuität:
Ein parteiübergreifendes Abkommen von mindestens 15 Jahren würde Planungssicherheit schaffen.
Portugal hat keine Immobilienblase, sondern eine Krise der Zugänglichkeit.
Wenn die Miete ernst genommen wird, kann sie Marktgleichgewicht und soziale Würde wiederherstellen.
Was fehlt, ist nicht Vorstellungskraft, sondern Mut zum Handeln.
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