Euribor steigt und die Hauspreise sinken nicht! Aber gibt es eine Lösung?

Das portugiesische Phänomen der Erhöhung der Zinsen und weiter Steigender Preise ist darauf zurückzuführen, dass es eine Verknappung des Angebots auf dem Markt in Portugal gibt. Die große internationale und nationale Nachfrage nach Häusern hat es unmöglich gemacht, die Preise auf dem nationalen Markt zu senken.

Es ist zynisch, aber obwohl die Zinserhöhung den portugiesischen Familien Schwierigkeiten bereitet, war unser Markt für internationale und nationale Investoren noch nie so attraktiv wie heute. Es hat eine Veränderung im Panorama der Nachfrage nach Wohnraum in Portugal gegeben, die dazu führt, dass immer mehr Investoren aus dem Ausland in Portugal investieren. Das sieht man in der hohen Nachfrage durch Amerikaner und Franzosen, die die Immobilienpreise in unseren Küstenstädten und insbesondere in Porto, Lissabon und an der Algarve in die Höhe schnellen ließ.

Das Jahr 2022 war ein Rekord Jahr für die Portugiesische Immobilienbranche mit einem Transaktionsvolumen von über 30 Milliarden Euro.

Der Mangel an Immobilien, die Bürokratie und die ständigen fiskal-politischen Änderungen und die Verzögerungen bei den Lizenzen sind einer der Gründe dafür. Neben dem Anstieg der Materialkosten und der Arbeitskräfte und die Schwierigkeit von Bauherren und Entwicklern, Zugang zu Krediten für den Bau zu erhalten. Das sind die Hauptfaktoren für diese katastrophale Situation am portugiesischen Wohnung und Immobilien Markt, die uns noch mehrere Jahre begleiten wird.

Aber die Nachfrage wird anhalten und die Bandbreite der Interessenten an Portugal wird zunehmen, denn Portugal ist derzeit aus mehreren Gründen eines der attraktivsten Länder der Welt.

Und die internationale Nachfrage, in der die Amerikaner in kurzer Zeit zur führenden Nation geworden sind, wird nicht allein bei den Amerikanern bleiben. Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass andere mittel- und südamerikanische Länder Portugal wegen der Lebensqualität und der Steuervorteile entdecken oder entdeckt haben.  Daher wird der Mangel an Häusern und Immobilien nicht zurück gehen sondern eher mehr werden, weil wir politisch und wirtschaftlich einfach nicht vorbereitet sind, diese Investition zum wohl unseres Landes umzuwandeln.

Portugal und seine Regierung müssen jetzt handeln und nicht erst nach den nächsten Wahlen, wir müssen den Markt liberalisieren und dürfen ihn nicht einschränken. Der Schlüssel liegt im Zugang und nicht in der Einschränkung, denn wenn es genug gibt haben alle was davon und jeder zahlt weniger. Aber wenn es einen Mangel gibt, wie mehr Steuern, mehr Restriktionen, mehr Bürokratie, mehr Abhängigkeit vom Staat und den Regierenden der Fall ist, wird uns die Freiheit genommen und damit auch denen, die ihr Geld investieren wollen, um die Lebensbedingungen und den Zugang zu Wohnraum für alle zu verbessern.

Die Wohnungskrise kann nicht auf ideologische politische Programme warten, das Geld, das Investoren ins Land bringen, muss genutzt und schließlich kanalisiert werden, um ein solches Angebot zu schaffen, das uns fehlt. Es kann nicht sein, dass wir 16 Milliarden Euro an Investitionen in die Aufenthaltserlaubnis für Investitionen (ARI) zurückweisen, nur weil wir glauben, dass wir auf diese Weise die Zentren unserer Städte für niedrige Mieten zurückerobern werden.

Meiner Meinung nach lässt sich dieses Kapital gut in Immobilienfonds zur Schaffung von langfristigen nationalen Mietwohnungsprogrammen investieren, wie es in vielen Ländern außerhalb Portugals aber in der EU bereits erfolgreich praktiziert wird. Mit einer durchsetzungsfähigen Fiskalpolitik hätten Investoren hier ein langfristiges Anlageinstrument wie Pensionsfonds in Norwegen und Deutschland und andere, um die Renten der Mitglieder zu garantieren, und auf diese Weise würde das nationale Problem des Wohnungsmangels und Spekulation gelöst. 

Autor: Paulo Lopes